Kosovambient

Bus 31

Die Schweizer Sängerin und Schauspielerin Alexandra Prusa war im März 2009 im Kosovo auf Konzerttournee. Sie war fasziniert von der Gastfreundschaft, der Spontaneität und Begeisterungsfähigkeit sowie der damit verbundenen Kreativität der Kosovaren. Zudem überraschten sie die wunderschönen Landschaften mit Bergen und Seen. Gute Voraussetzungen, könnte man denken, um aus dem jüngsten Staat der Erde ein Dienstleistungs- und Touristenland zu machen. Ein vitales Erfordernis dafür fehlt aber: Das Umweltverhalten ist erschütternd, die Umwelt in einem desolaten Zustand – Alexandra Prusa war schockiert: Überall liegt Unrat, die Bäche sind verschmutzt, nach zwei Tagen beginnen einen in der Hauptstadt Pristina die Atemwege zu brennen.

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Angetrieben von ihren gegensätzlichen Eindrücken und ihrem Anliegen, Kunst als Plattform für existenzielle Botschaften zu nutzen, beschloss die vielseitige Künstlerin, ein Projekt auf die Beine zu stellen, das Kosovos Kindern eine Stimme verschafft!

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Über kosovarische TV- und Radio-Stationen wurden die jungen KosovarInnen unter 18 Jahren aufgerufen, ihre Wünsche für die Natur der Zukunft zu formulieren. Aus 20 dieser berührenden Sätze entwickelte Alexandra Prusa, zusammen mit kosovarischen Komponisten und ihren Trio-Kollegen von «Broken Dreams», das Projekt «Kosovambient Song» (Kosovo-Umwelt-Song). 20 Minikompositionen – jeder Satz erhielt sein eigenständiges Ton- und Taktkostüm – wurden von der Schweizer Gruppe arrangiert sowie zu einem musikalischen, ca. 60-minütigen Wunschkatalog zusammengefügt und von Alexandra in den Originalsprachen Albanisch, Serbisch und Türkisch interpretiert.

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Am 1. Juni 2010, dem internationalen Tag des Kindes, hatte der «Kosovambient Song» in der Hauptstadt Pristina Premiere: Das Schweizer Trio «Broken Dreams», begleitet vom kosovarischen Schlagzeuger Nesim Maxhuni, präsentierte dem Publikum die kosovarisch-schweizerische Kreation. Anlässlich des Festaktes wurden dem Umweltminister die Partituren des «Kosovambient Songs» übergeben, damit diese im Kosovo eine nachhaltige Verwendung finden können. Dem Premierekonzert folgte eine Tournee durch das ganze Land.

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Nach Abschluss dieser erfolgreichen Konzertreihe durch ganz Kosovo begab sich Alexandra Prusa mit der Gruppe «Broken Dreams» auf eine Schweizer Tournee.

Trailer

Trailer

Zusammenschnitt vom Umweltproblem im Kosovo und Kindern, die ihre Wünsche formulieren und zeichnen.

Dokumentation

The documentary „Kosovo Dreams“

Dokumentation

Die Filmregisseurin Valeria Stucki hat das soziokulturelle Austauschprojekt «Kosovambient Song» der Schweizer Künstlerin Alexandra Prusa zum Anlass genommen, die Motive, die Entstehung, die Tournee und eindrückliche Hintergründe zu dokumentieren (Synopsis).

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«KosovoDreams» hatte an den Solothurner Filmtagen 2013 Premiere

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Regie

Valeria Stucki

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Produktion

ABBC PROD, Adrian Blaser, 1003 Lausanne

Die Reflektion

Vom Wunschtraum…

Es war im März 2009, als Alexandra Prusa mit ihrer Musikgruppe «Broken Dreams» im Rahmen der «Fête internationale de la Francophonie» zu Konzerten nach Tirana (Albanien) und Pristina (Kosovo) eingeladen wurde. Der grosse Erfolg der Auftritte – insgesamt besuchten über 800 Leute die Konzerte – und ganz besonders das tolle Feedback der kosovarischen Gäste und Medien bewogen Alexandra dazu, eine Rückkehr in dieses jüngste Land Europas ins Auge zu fassen. Sie war fasziniert von der Gastfreundschaft sowie der Spontaneität und Begeisterungsfähigkeit der Kosovaren. Zudem überraschten sie die wunderschönen Landschaften mit Bergen und Seen. Andererseits schockierten sie die katastrophalen Umweltverhältnisse: Überall lag Unrat; die Bäche und Seen waren Kloaken mit schillernden Ölpfützen auf der Oberfläche. Beim Gedanken, wie Kinder und junge Menschen in diesem Dreck aufwachsen müssen, entstand die Idee, Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren über Radio, TV und Internet aufzurufen, ihre Wünsche betreffend die Umwelt der Zukunft zu formulieren und eine Auswahl von 20 Wünschen durch kosovarische Komponisten vertonen zu lassen. Am 1. Juni 2010 (am internationalen Tag des Kindes) sollten die «KosovAmbient Songs» in Pristina Premiere haben und anschliessend im Kosovo auf Tournee gehen.

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…über den Albtraum auf den Boden der Realität

Sowohl das öffentlich-rechtliche Radio und Fernsehen RTK als auch verschiedene private Radio- und TV-Stationen begannen bald, die Aufrufe an die Kinder zu senden. Die drei Minister fur Kultur, Bildung und Umwelt zeigten sich bereit, ihre Unterstützung anzubieten. Mit grossem Einsatz von Projektmanagment und Medien kamen rund 80 Wünsche zusammen. Eine Klippe, die sich schliesslich zum Albtraum entwickelte, war die Zusammenarbeit mit den Komponisten. Obwohl deren 15 ihre Mitarbeit zusicherten, trafen die Kompositionen sehr spärlich ein. Eigentlich hätte man im Februar 2010 die Arbeit abbrechen müssen, da es praktisch unmöglich schien, noch genügend Zeit fur eine seriöse Vorbereitung zu haben (Arrangement der Stücke und Einstudieren der Texte in drei der Sängerin unbekannten Sprachen).

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Trotz diesen und weiteren organisatorischen Schwierigkeiten setzten die Projektverantwortlichen vor Ort ihre Arbeit fort, da der „point of no return“ überschritten war. Sängerin Alexandra und die Musiker von Broken Dreams waren der Verzweiflung nahe. Ganze zwei Monate standen nun fur ihre Arbeit noch zur Verfügung – ein Albtraum.

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Dank eines unglaublichen Einsatzes und Kraftaktes aller Beteiligter stand Alexandra Prusa mit ihren Bandkollegen John Wolf Brennan (Piano) und Peter Gossweiler (Kontrabass) sowie dem kosovarischen Schlagzeuger Nesim Maxhuni am 1. Juni 2010 im Roten Saal in Pristina für die Premiere auf der Bühne. Anlässlich des Festaktes wurden dem Umweltminister die Partituren der «KosovAmbient Songs» übergeben, damit diese im Kosovo eine nachhaltige Verwendung finden würden. Die Medienpräsenz war gross, die Erfahrungen während der anschliessenden Tournee durch das ganze Land (Mitrovica, Gjakova, Prizren, Gjilan, Ferizaj) von Wechselbädern geprägt. Einerseits stiess die Performace bei der Bevölkerung auf grossen Respekt und Zuspruch, andererseits musste sich Alexandra auch harscher Kritik stellen: grössere Kreise als angenommen blendete dieser interkulturell umgesetzte Spiegel einer Schweizer Kunstlerin zu grell. Viele, vorallem lokal politisch Tätige, wollten die Umweltprobleme nicht auf diese Weise vor Augen geführt erhalten. Dass auch der Wunsch eines serbischen Kindes Gehör finden sollte, war dann für manche Albanisch Stämmigen zuviel des „Un“Guten. Der Dokumentarfilm «Kosovo Dreams» von Valeria Stucki, welche mit ihrem Filmteam die Premiere und die anschliessende Kosovo-Tournee begleitete, nimmt sich vor allem diesem Thema an.

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Eine gewisse Ernüchterung brachte auch die im Herbst 2010 in der Schweiz durchgeführte «KosovAmbient Songs»-Tournee. Zusammen mit einer Vielzahl optimistischer Kosovaren und kosovarischen Mediengefässen glaubte das Projekt-Team, in der grossen kosovarischen Diaspora breite Unterstützung fur das Gedankengut zu finden, über gesungene Kinderwünsche Umweltengagement auszulösen.

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Welche Spuren hat das Projekt im Kosovo hinterlassen? Unsere Kontaktpersonen beteuern, dass immer wieder von Alexandra und ihrem Projekt gesprochen werde. Auch wissen wir, dass es ein Kind gab, das zu einem Weggefährten sagte: «Nein, diese Flasche musst du wieder aufheben, Alexandra hat gesagt, man dürfe sie nicht auf den Boden werfen». Hoffen wir, dass dies keine Einzelstimme war und bleibt…

Rückblick auf die Kosovotournee vom 1.6. – 8.6.2010

Um einen Überblick über die bisherigen Aktivitäten im Rahmen des KOSOVAMBIENT SONG-Projektes zu vermitteln, haben wir einen Rückblick auf die Konzert-tournee im Kosovo (1.6. – 8.6. 2010) aufbereitet. Die Beurteilungen stammen aus der Sammlung von Feedbacks nach den Konzerten und der Auswertung einer pragmatischen Befragung bei einer Vielzahl von Kontaktpersonen .

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Publikum

Bezüglich Besucherzahlen und Reaktionen darf die Kosovo-Tournee als grossen Erfolg gewertet werden. Die sechs Konzerte wurden von insgesamt rund 1‘700 Personen besucht. Zudem sorgte die flächendeckende Medienpräsenz dafür, dass praktisch alle kosovarischen Familien (im In- und Ausland) in irgend einer Weise von den Konzerten Kenntnis erhielten.

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Im Feedback wurden vom kosovarischen Publikum folgende Punkte als besonders positiv hervorgehoben:

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• Super Idee, die Kinder ihre Wünsche formulieren und diese durch kosovarische Komponisten vertonen zu lassen.

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• Die Leute sind stolz, dass mit Kompositionen aus ihrem Lande ein solch tolles Konzert veranstaltet werden konnte.

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• Die Leute liebten die Musik, mussten aber immer wieder explizit danach gefragt werden, ob sie ihnen gefallen habe. Andere positive Eindrücke über die ganze Projektidee und die Auftritte als Ganzes überlagerten die rein musikalische Wahrnehmung. Auch muss man sich bewusst sein, dass sich die meisten im jungen Staate lebendenKosovaren noch nicht gewöhnt sind, kulturelle Darbietungen zu bewerten. Das Mitmachen (im Takt klatschen, Mitsingen, die Körpersprache im Allgemeinen und die „standing ovations“ nach sämtlichen Konzerten) zeigten, dass ihnen die Musik sehr gut gefiel.

• Die Überraschung war gross, dass es einer Schweizer Sängerin gelingt, in so kurzer Zeit Texte in den ihr unbekannten (schwierigen) Sprachen zu lernen, und diese verständlich zu singen. Vor der Idee und dem Mut, dies zu tun, haben die Leute eine riesige Hochachtung.

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• Alexandra hat die kosovarische Bevölkerung ermutigt, ein wichtiges und bisher vernachlässigtes Problem anzugehen. Sie hat die Aufforderung auch in einer verträglichen Art gemacht, indem sie immer wieder darauf hingewiesen hat, dass ähnliche Umweltprobleme in der Schweiz der 60er Jahren ebenfalls bestanden hatten.

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• Besonders häufige Erwähnung fand die Tatsache, dass man die Konzerte primär als «künstlerische Veranstaltung» wahrgenommen habe und die «Messages» damit für viele viel besser verträglich und zugänglich geworden seien.

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• Die Tatsache, dass Schweizerinnen und Schweizer dieses Projekt lanciert und produziert haben, verleiht den Botschaften eine grosse Glaubwürdigkeit.

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Zitat: «Unser Land soll so sauber werden wie die Schweiz».

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• Dass sich zudem Schweizerinnen und Schweizer auf diese Weise um das Wohl des Kosovo kümmern, ehrt viele Leute.

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• Die Herzlichkeit und Offenheit der Sängerin und der Musiker fanden immer wieder und überall sehr positive Erwähnung.

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• Das Projekt scheint am einen oder andern Ort auch Nachhaltigkeit zu zeigen. Zitat eines kleinen Knaben (ca. vier Wochen nach dem Konzert): «Nein, das werfen wir nicht weg; Alexandra hat gesagt, dass man diese Tüte nicht weg-werfen soll».

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• Auch wird bestätigt, dass die Leute durch das Projekt einen Anstoss erhalten haben, vermehrt über die Umweltprobleme nachzudenken. Zitat: «Es wird viel mehr darüber gesprochen».

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In und nach den Konzerten konnte beim Publikum z.T. eine gewisse Betroffenheit und auch Scham festgestellt werden. Die erwähnten positiven Punkte erwirkten aber eine grosse Akzeptanz und Zustimmung.

Kosovambient Songs

Kosova enderr e realizuar

1

Natyre e gjalle

2

Duam deponi per mbeturina

3

Femija i shendoshe

4

Flutura e zogj

5

Galerie

Umweltproblem im Kosovo
« von 7 »
Begegnungen
« von 10 »
Kinderwünsche
« von 9 »
Hinter den Kulissen
« von 6 »

Über Alexandra Prusa

Viel unterwegs in Zürich, Berlin, Hamburg, München, Buenos Aires und ihrer zweiten Heimat Paris, als Schauspielerin, Sängerin und Medienkünstlerin – lebend, liebend und arbeitend – stets auf der Suche nach dem treffenden Ton, dem ergreifenden Bild und einer Wahrheit in der illusionären Kunstwelt neuer Ausdrucksformen von Tango, Jazz, Theater und Film.

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